Freitag, 26. Januar 2007

Die ersten Eindrücke

Hallo Ihr,

also erst mal an alle, die um mich Angst haben, ich erfreue mich bester Gesundheit.
Gestern und heute waren heavy Tage.
Es ist alles nicht so einfach zu beschreiben. Genau genommen fehlen mir einfach die Worte für das, was hier passiert.
Erst mal-ich bin untergebracht direkt bei den beiden Leitern von Help International Uganda.
Dort schlaf ich in der WG der beiden im Wohnzimmer.
Sie haben hier ein Hilfsprojekt aufgebaut, was zum einen darauf basiert zu missionieren, dh. Menschen Kraft durch Ihren Glauben in Ihrem Leben zu geben, und zum anderen, Kinder von der Strasse zu holen. Dh. auch ihnen z.B. eine Ausbildung zu geben.
In dem Haus Leben zur Zeit ca. 15 Jugendliche. Dazu kommen ca. 4 Betreuer, welche auch durch die Organisation Hilfe bekommen.
Natürlich wird hier viel Wert auf die christlichen Werte gelegt.
D.h. zB. auch nicht stehlen, einander helfen, kein Sex vor der Ehe....
Die Jungs helfen uns auch bei vielen Dingen z.B. Einkaufen auf dem Markt, Worship in den Ghettos, Worship im Flüchtlingslager...

Überall herscht große Armut. Die Menschen leben überall in Baracken, oder in sonstigen Unterkünften, die eigentlich keine sind. Alles ist mit rotem Staub bedeckt.
Es liegt ein Geruch in der Luft, der sehr unangenehm ist. Allerdings am schlimmsten war der Gestank gestern auf dem Markt.
Ihr müsst Euch vorstellen, nur wenig Leute sind nicht ärmlich gekleidet.
Auf dem Markt gestern zwischendrinn offenes stinkendes Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse... .
Wenn die Leute mich sehen rufen sie Musungu, Musungu. Das heist so viel wie Weiße.

Aber das war noch nichts zu den Kinderflüchtlingslager, was ich heut erlebt habe.
Wir sind ca. 1 Sunde von unserem Haus entfernt zu einem Gebäude gefahren, welches aussah wie ein Gefängnis und mitten in der Pampa lag. Es war offen aber hatte Gitter vor den Fenstern.
In dem Haus leben Kinder die teilweise keine Eltern mehr haben, teilweise Kinder die von ihren Eltern dahin gebracht worden, weil die Eltern kein Geld, keine Lust oder einen neuen Freund haben, teilweise Flüchtlingskinder aus dem Norden, in dem ja vor kurzem noch Krieg herschte.
Sie sahen sehr arm aus. Zerissene Kleidung, die eigentlich keine mehr war, dreckig, natürlich ohne Schuhe. Sie standen um uns herum, viele von ihnen krank und mit dicken Bäuchen. In dem Lager leben bestimmt ca. 400 Kinder.
Als wir den dunklen Flur betraten, der uns in eine Halle führte, roch es nach kaltem Rauch vermischt mit ???? . Dies war der Rauch von der Küche, welche nebenan lag. In ihr war ein großer Bottich in dem der Maisbrei gekocht wurde auf einer offenen Feuerstelle.
Wir betraten eine gefließte Halle.
In ihr waren viele Kinder. Ca. 30 saßen in ihrer zerissenen, dreckigen Kleidung auf dem Fußboden. Sie waren gerade so alt (ca.2 Jahre),
daß sie alleine Ihre Plasteschüsseln mit dem Maisbrei halten konnten.
Ich musste mich an manche Kinder in meiner Laufbahn als Kinderkrankenschwester erinnern, welche es noch nicht mal in Begleitung der Mutter geschafft hatten, ihren Brei zu essen.
Ein Kind fing an zu weinen. Es war bestimmt so alt, daß es gerade sitzen konnte.
Ich heulte gleich mit. Es war ein so erbärmliches Bild in ihren dreckigen oder nicht vorhandenen Kleidungen.
Immer umringt von Kids gingen wir dann in die Zellen der Kinder, welche die Schlafräume waren. In so einer "Zelle" schliefen bestimmt 40 Kids auf Metallbetten. Keine Kuscheltiere...
Ein einziges Kuscheltier habe ich bei der Art Gottesdienst gesehen.
Wir haben mit den Kindern dann in einem etwas größeren aber dunklem Raum gesungen, gebetet, gespielt... . Es waren so viele Kinder, daß wir noch nicht mal für alle ein Bonbon mit hatten. Draussen begann es zu regnen und einige der Kids mussten Ihre Matratzen von draussen rein holen.
Es war so irre zu sehen, wie normal es selbst für die Kleinen war, intensiv zu Jesus zu beten.
Und wie sie Kraft daraus schöpfen, daßs Jesus Ihr Leben leiten kann.
Ich glaube, die Gesichter der Kids, die Gitter an den Häusern, die Kinder mit dem Maisbrei auf dem Fußboden, den Geruch werde ich nie vergessen.
Aber auch nicht, daß das einzige, was den Kids hilft, Ihr Glaube und die Hoffnung ist.

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