Mittwoch, 14. Februar 2007

Krankenhaus

Hallo Ihr,

erst einmal liebe Grüße an meine Schwester, die zur Zeit schwere Prüfungen hat :-).
Alles Gute dafür!

Gestern war ich einen Jungen von uns im Krankenhaus besuchen.
Er hatte eine OP hinter sich in der ihm eine Niere entfernt wurde.
Das Krankenhaus, erzählte mir Elisabeth, ist eines der Besseren hier.

Als ich es betrat kam ich mir vor wie 50 Jahre zurück versetzt.
K. lag in der Ecke am Fenster. Vor den Betten waren graue Vorhänge, so daß ich ihn erst nicht sehen konnte.
Wir begrüßten uns und der Arzt kam mit der Schwester zu einer kurzen Visite.
Als sie gegangen waren bemerkten wir, daß die Infusion schon seit einer Weile para gelaufen sein mußte. Das heißt, die Hand war schon ziemlich dick.
Ich stellte die Infusion aus.
Elisabeth versuchte einen Arzt oder die Schwester aufzutreiben.
K. hatte ziemliche Schmerzen. Ich versuchte ihn zu beruhigen und er tat mir so leid.
An seinem Fußende standen die ganzen Antibiotika und Schmerzmittel.
Nun konnte ich echt verstehen, warum hier die Jungs so eine Angst vor dem Krankenhaus haben.
Als die Visite zu Ende war bekam er endlich erneut ein Schmerzmittel und einen neuen Zugang(Infusion).

An meine Kollegen :-) : Es gibt hier keine Infusionsgeräte. Die Nadel zum Druckausgleich steckte und als der neue Zugang gelegt wurde, hab ich dann geholfen zu halten, da es ein Wunder war, daß diese Vene nicht auch gleich nen Abgang gemacht hat, da die Schwester ziemlich unsensibel mit ihr umgegangen ist.

Der Arzt erklärte uns, wir müssen seine Niere ins Histo bringen, um sie untersuchen zu lassen. Er hatte eine Zyste, welche die Niere eingeklemmt hat und diese könnte halt auch bösarig sein.
Die Niere stand in einem orangen Plasteeimer neben seinem Bett auf dem Fenserbrett.
Das Labor, erklärte er uns, ist in der Stadt Kampala.
Bis jetzt wußte K. noch nicht, daß seine eine Niere fehlte. E. brachte es ihm so schonend wie möglich bei.

Mit dem Eimer in der Hand gingen wir aus dem Zimmer.
Ein Arzt hielt uns auf. Er erklärte uns nochmal den Weg ins Labor.
Anbei auch, daß ein Besteck aus dem OP Saal fehlt.
Nun müssten sie K. noch mal Röntgen, da sie nicht wissen, ob es geklaut wurde oder ob es halt vergessen wurde.
Ich war echt kurz vorm Schreien. Und ich mag K. sehr.
Er ist mir richtig ans Herz gewachsen und ich hielt seine Niere in der Hand....

Wir fuhren erst mal nach Hause.
Später erfuhren wir: zum Glück wurde das Besteck geklaut.

Keine Kommentare: